Kindern wird’s bei uns nicht langweilig

Mit Kind und Kegel in den Bernsteinbädern unterwegs

Ein wenig einfältig sehen sie ja aus, wenn sie einen mit ihren großen Augen anschauen. Aber gleichzeitig huscht ein Schmunzeln über das ganze Gesicht, weil sie mit ihren wuscheligen Köpfen einfach zu drollig und plüschig aussehen. Alpakas gehören definitiv zu den süßesten Geschöpfen, die auf der Insel Usedom leben.

Auf der Insel Usedom? Leben Alpakas nicht in Südamerika? Ja, dort kommt die zu den Kamelen gehörende Art ursprünglich her. Doch mittlerweile gibt es auch auf der Ostseeinsel einige dieser possierlichen Tierchen. Und sie fühlen sich auf der Sonneninsel ausgesprochen wohl. Ganz besonders die kleine fünfköpfige Herde, die seit Mai auf der Koppel von Meryem Flechsig in Ückeritz lebt.

„Ich fand Alpakas schon immer süß. Und ich wollte neben meinen Pferden unbedingt auch Alpakas haben“, schwärmt die Besitzerin. Ihr erstes Kuscheltier, Olli, stammt aus dem Wolgaster Tierpark. Da Alpakas aber sehr gesellig sind und ohne Artgenossen sogar an Einsamkeit sterben können, kamen schnell vier Kumpels aus dem Spreewald dazu. Jetzt ist die kleine Herde komplett und macht vom Grasen bis zum Schlafen alles zusammen.

Die scheuen, aber ausgesprochen neugieren Tiere sind nicht nur äußerst amüsant, sondern entspannen und entschleunigen durch ihre ruhige Art stressgeplagte Menschen innerhalb kürzester Zeit. Wer einmal einen Spaziergang mit ihnen gemacht hat, weiß, wovon ich schreibe. Meryem Flechsig bietet neben dem Pferdereiten geführte Alpaka-Wanderungen am Achterwasser an. Dabei geht es darum, sich vom gemächlichen Schritt der am Halfter geführten Alpakas anstecken zu lassen. „Kinder wie Erwachsene sind immer ganz begeistert, wenn Olli, Chester, Carlo, Tony oder Albert sich streicheln und durch die Landschaft führen lassen“, erzählt die Halterin. Alpakas seien wie ein Spiegel. Je ruhiger man selber ist, umso zutraulicher werden die flauschigen Fellmonster.

Wer Lust hat, die fünf plüschigen Wesen einmal zu besuchen oder mit ihnen spazieren zu gehen, kann Meryem Flechsig direkt per Telefon erreichen: 0162/ 2869827.

Doch gibt es in der Inselmitte beileibe nicht nur Alpakas. In den Bernsteinbädern wird Familien und ganz besonders Kindern noch sehr viel mehr geboten.

Bleiben wir noch ein bisschen im Bernsteinbad Ückeritz. Denn dort gibt es einen wunderschönen alten Buchenwald, in dem man nicht nur herrlich unter dem dichten Blätterdach spazieren gehen kann. Wer es sich zutraut, hat am Forstamt Neu Pudagla im Kletterwald Usedom auch die Möglichkeit, ganz bis in die Kronen jener Bäume hinaufzuklettern und sich in luftiger Höhe wie Tarzan von Baum zu Baum zu schwingen. Mit Schrei oder auch ohne. Hauptsache das Adrenalin kribbelt durch die Adern.

Natürlich muss man nicht gleich bis in die höchsten Wipfel hinauf. Der Kletterwald bietet auf sechs verschiedenen Parcours in unterschiedlichen Höhen – von einem Meter über dem Boden bis 15 Metern darüber – für jeden Kletterlaunigen die passende Herausforderung. An gleich zwei Karabinern ist man doppelt gesichert. Runter sei hier noch jeder gekommen, aber noch nie gefallen, scherzen die Kletterwaldranger. Ab sechs Jahren sind hier alle ausgebufften Abenteurer willkommen.

Ein Abenteuer ganz anderer Art gibt es direkt am Kölpinsee im Bernsteinbad Loddin zu bestehen. Ein großer Märchenpark lädt dort mit verschiedenen Figuren und jeder Menge Rästelspaß zum Entdecken und Erraten ein. Die insgesamt 15 Figuren entlang des Sees wurden in liebevoller Handarbeit von Ulrich Knöfel erschaffen. Beim Spaziergang von Märchenstation zu Märchenstation begegnet einem vom Aschenputtel, über Frau Holle bis zum gestiefelten Kater wirklich alles Märchengetier, das es in die Grimmschen Bücher hineingeschafft hat. Hier kann man sein Wissen auf die Probe stellen. Denn zu jedem Märchen gibt es ein Rätsel. Wer gerade kein Märchenbuch zur Hand hat, dem hilft das Handy weiter. Denn auf den Figurentafeln sind QR-Codes angebracht, die direkt zum jeweiligen Märchen führen.

Wer Lust hat, an der Märchenchallenge teilzunehmen, kann sich in der Kurverwaltung von Loddin einen Flyer abholen und loslegen. Mit dem richtigen Lösungswort gibt es dort auch ein kleines Überraschungsgeschenk.

In Koserow erwartet große und kleine Spieler die größte Minigolfanlage an der deutschen Ostseeküste. Auf dem von wunderschönen alten Bäumen beschatteten Platz wollen 36 Löcher auf teils recht kniffligen Bahnen erspielt werden. Über Bodenwellen, um die Ecke und sogar über mehrere Etagen muss der Ball gezirkelt werden. Zwischendurch gibt’s via Caddy eine Erfrischung. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht.

Genauso wenig wie beim Kinderprogramm, das jeden Montagnachmittag ab 17 Uhr auf dem Koserower Kurplatz stattfindet oder beim Kinderbasteln freitags ab 10.30 Uhr auf dem Seebrückenvorplatz. Gebastelt wird in den Bernsteinbädern ohnehin gerne. Auch Ückeritz bietet auf seinem Konzertplatz kreative Bastelnachmittage an. Und Zempin lädt kleine Kreativkünstler zum Bernsteinschleifen auf die Kurbühne ein. Hier können Amberfans manch Spannendes über das Gold der Ostsee erfahren und gleichzeitig ein wunderschönes Urlaubsmitbringsel anfertigen. Alternativ können Schmuckkünstler auch in der Koserower Kurverwaltung lernen, wie sie Bernstein bearbeiten können. Hier finden sich alle Mitmachangebote der Bernsteinbäder.

Doch ein Ostseeurlaub wäre ja kein Ostseeurlaub, wenn der Dreikäsehoch nicht auch schwimmen lernen kann. Die Ostsee an den Stränden der Bernsteinbäder ist so flach, dass Schwimmflügelträger und Schwimmringnixen keine Angst haben müssen, bei ihren ersten Schwimmversuchen wie Bleienten unterzugehen. Wer mit Mama oder Papa dann auch noch die Ferien hindurch fleißig übt, kann den Rettungsschwimmern von Koserow sein Können zeigen und bekommt am Ende sogar noch das Seepferdchen verliehen.

Bei den Zempiner Rettungsschwimmern erhalten Eltern für ihre Sprösslinge darüber hinaus kostenlose Sucharmbänder. Auf der Innenseite der schnieken Bändchen steht eine Nummer. Die Wachmannschaft vermerkt in einem Buch dazu die Handynummer und die Strandkorbnummer der Eltern. Verliert das Kind beim Toben Mama und Papa mal aus den Augen, können die Rettungsschwimmer die Eltern schnell kontaktieren. Das hat schon so manche Träne erspart.

Ein unterhaltsamer Familienspaß ist immer auch ein Kinobesuch. Ganz in der Nähe des Zempiner Kurplatzes steht noch eine der klassischen Blechbüchsen mit Wellblechbogendach aus der DDR-Zeit. Nostalgie pur kommt da bei manchem Elternteil auf. Da wird man selbst wieder zum Kind. Auf dem Programm des liebevoll sanierten Sommerkinos stehen aktuelle Blockbuster und Filme, die die ganze Familie zum Lachen bringen. Wer dagegen über seinem Kopf lieber die Sterne funkeln sehen möchte, kann sich wie in den 1960er Jahren in Koserow die Kinofilme aus dem Auto heraus anschauen. Wenn dann hinter der Leinwand die Sonne untergeht, kann’s kaum noch romantischer werden. Zum Kinoprogramm geht’s hier

Doch zurück zu den Kindern… Für die gibt es in den Bernsteinbädern last but not least natürlich auch wunderschöne Spielplätze – wie der am Zempiner Hafen. Der bietet nämlich kleinen und großen Geräteturnern gleichermaßen jede Menge Gelegenheit, sich spielerisch und sportlich auszutoben.

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