Auf spannenden und entspannenden Wegen

Entdeckungstour durch die Bernsteinbäder. Die weißen und schwarzen Gebilde, die in der Hand von Ingo Zander liegen, sind die wohl liebsten Mitbringsel eines Ostseeurlaubs. Stundenlang könnte man nach den schönsten Exemplaren im feinen Strandsand suchen. Es ist wie eine Art Meditation. Wie die Muscheln heißen und welche es an den Stränden der Bernsteinbäder zu finden ...

Stundenlang könnte man nach den schönsten Exemplaren im feinen Strandsand suchen. Es ist wie eine Art Meditation. Wie die Muscheln heißen und welche es an den Stränden der Bernsteinbäder zu finden gibt, erfahren Inselentdecker auf einem der Strand- und Dünenspaziergänge des Inselliebhabers und Inselkenners Ingo Zander.

Die Sonne lädt an diesem Morgen regelrecht zu einem ausgiebigen Strandspaziergang ein. Der Sand am Zempiner Hauptstrand glitzert und leuchtet mit den sonnenbeschienenen Wellen um die Wette. Bis auf die Fischer, die ihr Boot gerade in die seichte Ostsee hinausschieben, ist der Strand menschenleer. Einer der ersten, richtig warmen Frühlingstage kündigt sich an. In gemütlichem Tempo schlendert die kleine Truppe rund um den Strand- und Dünenexperten Ingo Zander über den weichen Sand. Alle paar Meter bleibt er stehen und erzählt etwas über die Geschichte der Insel und der Orte, über die Menschen und die Tiere, die hier leben. Dabei erfährt man zum Beispiel, dass der Wald auf dem Koserower Streckelsberg erst knapp 200 Jahre alt ist, ja dass die knapp 58 Meter hohe Steilküste zu dieser Zeit sogar noch viel weiter in die Ostsee hineinragte. Und zwar bis zu der Boje, die heute vor der Brandungsmauer schwimmt.

Heidi und ihre Tochter, die jedes Jahr auf Usedom Urlaub machen, hören aufmerksam zu, stellen manche Frage und genießen die Ruhe an diesem sonnigen Morgen. Jedes Mal suchen die beiden sich einen Ausflug heraus, auf dem sie die Insel ein Stückchen mehr kennenlernen. Möglichkeiten, die Bernsteinbäder zu entdecken, zu erkunden und zu erleben, gibt es viele.

Wer gern zu Fuß unterwegs ist, hat bei einer der geführten Touren, die die Kurverwaltungen der vier Seebäder anbieten, die Gelegenheit, auch zu ganz speziellen Themen Neues und Wissenswertes zu erfahren. Ob bei einem Dünenspaziergang mit Ingo Zander oder einer Kräuterwanderung mit Winfried Dinse, der übrigens auch ein echter Pilzexperte ist, – im Veranstaltungskalender sind die jeweiligen Daten und Startpunkte leicht zu finden. Gerade zur Pilzzeit kann ein Waldspaziergang mit einem fachkundigen Pilzberater wie Winfried Dinse eine durchaus schmackhafte Bereicherung sein.

Der Motor unter dem Sitz bullert satt und kernig vor sich hin, während die schwere Maschine sich sanft in die Kurve legt. Gemächlich zieht die Landschaft des Achterwassers vorbei. Bei einem Stopp gibt’s einen kleinen Imbiss und man plaudert über die Eckchen, die besonders schön waren. Für alle, die gern den Wind im Gesicht und die Freiheit in der Seele spüren, für den gibt es in Koserow ein ganz besonderes Bernsteinbäderentdeckererlebnis: Eine Harley-Tour mit André Damerau. Wer kein eigenes Motorrad hat, kommt einfach ohne vorbei. Vier schwere Maschinen stehen dem geneigten Cruiser zur Auswahl. Auch Helm und Klamotte hält der Harley-Guide in jeder Größe vor. Nur den Führerschein muss der Inselentdecker selbst mitbringen. Jede Tour wird nach Absprache ganz individuell zusammengestellt und verläuft zumeist abseits der großen Hauptstraßen.

Diejenigen, die dann doch lieber selbst in die Pedale treten, können die landschaftliche Schönheit der Inselmitte bei einer Radtour mit dem Pommernradler Thomas Pfennig erkunden. Auf seinen Rundfahrten holt er die Teilnehmer gern bei den Kurverwaltungen von Ückeritz, Loddin, Koserow und Zempin ab. Seine Touren sind zwischen 40 und 50 Kilometer lang und führen am Achterwasser entlang und durch die Peenewiesen hindurch. „Wenn wir dann am Ende zum Sonnenuntergang im Zempiner Hafen ankommen, ist das doch der schönste Abschluss für einen erlebnisreichen Tag“, sagt Thomas Pfennig. Das Tempo ist moderat, die Geschichten spannend und oft mit einem Augenzwinkern erzählt. Kein Wunder, dass viele seiner Gäste Wiederholungstäter sind.

Aus einer völlig anderen Perspektive können die Orte und die Landschaft der Inselmitte mit dem Schiff entdeckt werden. Das Wasser hat an der Ostsee ohnehin eine magische Anziehungskraft. Warum also nicht einmal vom Wasser aus auf Entdeckungstour gehen. Zweimal in der Woche – dienstags und freitags – stechen von der Koserower Seebrücke aus die Adler-Schiffen in See. An der Küste entlang geht es nach Zinnowitz, nach Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck oder zu Ausflugsfahrten bis in den Hafen von Swinemünde. Herrlich ist der Blick vom Wasser aus auf die Strände der Bernsteinbäder, den Streckelsberg und den Dünenwanderweg von Kölpinsee, an dem die Vineta-Schiffe gemütlich vorbeischaukeln.

Ob bei Nebel, strahlend blauem Himmel oder feurig rotem Sonnenuntergang – Auch das idyllische Achterwasser ist immer wieder einen Schiffsausflug wert. Die Ückeritzer Personenschifffahrt startet täglich gleich mehrere Male vom Hafen Stagnieß aus zu kleinen Achterwassertörns. Besonders romantisch sind im Sommer jeden Mittwoch die Mondscheinfahrten. Vorsicht! Denn bei einer solchen Ausfahrt trifft der Liebespfeil der Insel garantiert mitten ins Herz.

Natürlich gibt es gerade in den Orten am Achterwasser viele Möglichkeiten, die Wasserlandschaften der Insel auf eigene Faust und mit eigener Muskelkraft zu erkunden, zu erleben und zu genießen. Von der Tretbootspazierfahrt von Kiki’s Bootsverleih in Loddin, über eine Kajaksafari, die das Forsthaus Damerow anbietet und auf der man so einiges über inseltypische und manchmal auch recht seltsame Naturphänomene lernt, bis hin zu Surf- und Kiterunden auf dem schönsten Stehrevier der Insel, am Café Knatter in Ückeritz – Es ist für jeden, der gern aktiv ist, etwas dabei.

Absoluter Stresskiller ist eine Tour auf einem der großen Stand Up Paddle Boards, die man sich an der Windsurfschule beim Café Knatter ausleihen kann. Beim lautlosen Dahingleiten auf dem Achterwasser, fällt innerhalb kürzester Zeit aller Stress ab. Die Gedanken kommen zur Ruhe. Die Strahlen der untergehenden Sonne spiegeln sich auf der blitzblanken Wasseroberfläche, während über und unter dem Board die Schäfchenwolken dahinziehen. Einfach nur sein, das Glück spüren und die Welt aus einem anderen Blickwinkel wahrnehmen.

Weitere Blog-Beiträge